So funktioniert Coolness
Coolness hat insbesondere dann funktioniert, wenn wir uns etwas gekauft haben, das wir uns eigentlich nicht wirklich hätten leisten können. Aber die Sonnenbrille oder der Tesla waren halt zu cool. «Cool» ist als Trendschwankung ein wichtiger Treiber des Konsumkapitalismus. Ökonomisch praktisch an «cool» ist, dass es höchst instabil ist. Was heute als cool gilt, kann im nächsten Jahr wieder völlig «out» sein.
Abgehoben hat «Cool» in den 60ern mit der Gegenkultur der Hippies. Das Streben nach Coolness ist eine umgekehrte Herdendynamik. Cool bedeutet nämlich nicht, das zu tun, was man will. Sondern einfach möglichst das Gegenteil zu tun von dem, was alle anderen tun. Aber natürlich nicht ganz alleine, das wäre zu radikal. Coole Dinge zu finden heisst deshalb, zuerst die coolen Leute zu finden.
“The key to coolhunting is to look for cool people first and cool things later, and not the other way around.”
– Joseph Heath
Joseph Heath, Andrew Potter: The Rebel Sell: Why Counterculture Became Consumer Culture.