M&A im wilden Westen
Die Erie Railroad war eine der ersten Eisenbahngesellschaften der USA. Sie begann ihre Expansion von New York aus gegen Westen, und zwar indem sie mit anderen Eisenbahngesellschaften fusionierte. Im Zuge dessen kaufte der Erie-Besitzer 1869 einen Block Aktien einer kleinen Eisenbahnfirma und versuchte deren Gründer, Ramsey, zu entlassen.
Der Westen war aber damals noch wild. In den riesigen, nur dünn besiedelten Flächen konnte das Recht nur punktuell durchgesetzt werden, es herrschte eigentlich Anarchie. Deshalb wurden die Details solcher M&A-Deals oft nicht mit Rechtsanwälten geklärt, sondern so: Die beiden Kontrahenten stiegen mit ein paar hundert Handlangern je in einen Zug, den sie dann gegen den andern prallen liessen, und lieferten sich anschliessend eine wilde Schiesserei. Gewonnen hatte in diesem Fall angeblich der Gründer, Ramsey, bevor der Gouverneur mit der lokalen Miliz das Scharmützel beendete.
«America had, for one thing, lived in anarchy for - until much more recently than Europe. We had the Wild West, where the cliché of the cowboy movies was the nearest sheriff is 90 miles away, and so you had to pack a gun and defend yourself.»
– Steven Pinker